28.03.2014

Erzählungen in Videospielen:

Was ist ein Videospiel? Eine Weiterentwicklung des Brett- oder Kartenspiel auf dem Fernsehgerät. Nach mehreren Jahrzehnten ist das Videospiel aber schon lange viel mehr. Ein Unterhaltungsmedium, teilweise sogar Kunst aber vor Allem eine Möglichkeit Geschichten zu erzählen. Anders wie beim Buch oder beim Film hat das Videospiel ganz spezielle Mittel hierzu. Welche will ich euch erklären.

Durch die direkte Interaktion des Spielers mit dem Spiel wird der Spieler auch Teil der Erzählung. Er kann die Rolle einer Figur einnehmen oder über Figuren bestimmen. Und damit komme ich auch schon zu meinem ersten Punkt: Entscheidungen.
Als erstes fällt mir bei diesem Thema "Mass Effect" ein. Über drei Spiele werden von Commander Shepard Entscheidungen am laufenden Band getroffen. Entscheidet man sich in Mass Effect 1 dazu eine Beziehung mit Charaktere A zu führen und man hat aber in "Mass Effect 2" eine neue Schnalle ist Charakter A beim Wiedersehen darüber nicht sehr erfreut und konfrontiert den Spieler mit der Situation. Oder muss man sich entscheiden einen Charakter zurückzulassen um einen anderen zu retten steht einem der gerettete Charakter am Ende zu Seite und der zurückgelassene Charakter –nun ja- stirbt. Commander Shepard muss mit den Konsequenzen leben und genauso muss es der Spieler. Bei meinem eigenen Spieldurchlauf musste ich selbst öfters mit den Tränen kämpfen wenn mich ein liebgewordener Charakter verließ.

Steht bei "Mass Effect" die Geschichte doch sehr im Vordergrund gibt es andere Spiele die völlig ohne eigentliche Erzählung auskommen und genau das macht die Erzählung in diesen Spielen so genial denn Hintergründe und Ereignisse müssen vom Spieler entdeckt werden.
"Journey" zum Beispiel ist ein Spiel um einen Reisenden der die Welt erkundet. Im gesamten Spiel gibt es keinen Erzähler oder eine Filmszene in der gesprochen wird. Es obliegt dem Spieler, was er in den Figuren und stummen Filmszenen sehen will. Diese große weiße Gestalt könnte ein König sein und diese Roten Tücher könnten irgendwas anderes sein. Alles ist möglich und doch scheint die Geschichte eindeutig zu sein. Ein einmaliges Erlebnis.

Ein weiteres, von mir gerne benutztes Beispiel ist die "Souls"-Reihe von "From Software". "Demon´s Souls", "Dark Souls" und "Dark Souls 2" sind nicht nur bockschwere Fantasy-Rollenspiele sondern haben auch einiges zu erzählen. Dark Souls beginnt mit einer fast schon generischen Filmsequenz. Irgendwas mit Drachen, Lords und Zauberei halt und danach kommt erst mal nichts. Hier und da eine Zwischensequenz wie die Spielerfigur von A nach B gebracht wird und irgendwelche anderen Charaktere erzählen einem verwirrendes Zeug was doch sowieso keiner versteht. Bumms steht im Review: „Dark Souls hat keine Geschichte.“
Falsch! Es gibt eine Geschichte und die ist komplex. Wie ein Archäologe forscht man in Gegenstandsbeschreibungen, untersucht warum ein Gegenstand genau an dieser Stelle zu finden ist und was mit einem Charakter passieren könnte. Wartet mal, ich versuch´s zu erklären.
Nach mehreren Stunden im Spiel kommt man in Sen´s Festung. Am Ende dieser Fallensammlung in Festungsform trifft man auf eine Nebelwand, oftmals ein Zeichen für einen Endgegner. Untersucht man nun die Umgebung um diesen Ort etwas genauer findet man ein Beschwörungszeichen mit dem man den Geist von Eisen Tarkus beschwören kann. Dieser hilft einem beim Kampf gegen den mächtigen Eisengolem. Nun was verbirgt sich hinter der schwarzen Rüstung unsers Retters in der Not? Warum also finden wir aber Tarkus nirgends in der Festung? Er muss da gewesen sein, andernfalls könnten wir nicht sein Zeichen finden. Kann es sein, dass er es geschafft hat am Eisengolem vorbei zu kommen? Wenige Stunden später, wir befinden uns in einem neuen Gebiet, gingen durch das kaputte Fenster, haben einen sehr schweren Balanceakt hinter uns, finden wir am Boden der Halle eine Leiche die uns die Rüstung von Tarkus für uns bereithält. Nun hat der fleißige Forscher alles zusammen um die Geschichte von Tarkus grob nachzuerzählen. Überwältigt von seiner eigenen Stärke den Eisengolem bezwungen zu haben muss er voller Stolz sich in der Festung verewigt haben um anderen Helden im Kampf beizustehen. Im neuen Gebiet angekommen fand er keinen Weg und schlug die Scheibe der Kathedrale ein. Doch aufgrund des enormen Gewichts seiner Rüstung geriet er beim Überqueren der Balken aus dem Gleichgewicht und stürzte ab und so gelangte auch die Rüstung an die Stelle wo der Spieler sie gefunden hat.
Geschichten in "Dark Souls" werden so erzählt.


Entscheidungen und Erforschungen sind nur zwei Besonderheiten des Videospiels eine Geschichte zu erzählen. Es gäbe noch zahllose weitere Beispiele für fantastisch erzählte Geschichten in Videospielen aber dazu vielleicht ein anderes Mal.

15.01.2014

Steam Machines

Schon seit Langem tauchen in den Weltweiten des Internetzes immerwieder Gerüchte und Nachrichten zu den heiß erwarteten "Steam Machines" auf. Jetzt ist es soweit: Valve präsentierte auf CES in Amerika insgesamt 11 Varianten der wohnzimmertauglichen Computer.

Valve's Idee: Sie liefern das Betriebssystem (in Form des kürzlich vorgestellten SteamOS) und die Hardware liefern diverse Hardware-Hersteller. Der Zocker selbst entscheidet dabei über den Inhalt: welche Prozessoren, Grafikkarten, Festplatten, etc. verbaut werden bzw. welche Endleistung erreicht werden soll; alles Entscheidungen die nicht nur die Ausstattung sondern auch den Preis beeinflussen. Von 500,00 $ für die "Sparvariante" bis hin zu 6000,00 $ für dir "High-End-Master-Luxus-Edition" ist alles drin. 
Zusätzlich entwickelt Valve einen eigenen "Steam Controller" der Maus und Tastatur des PCs ersetzten soll. Das ganze funktioniert unteranderem mit verschiedenen Touchfeldern. Das ist auch der Grund warum das Design sehr außergewöhlich ist. Der Controller soll jeder "Steam Machine" beiliegen aber auch einzeln zu kaufen sein.
Wann jedoch die Power-Boxen in Serie erscheinen sollen ist noch ungeklärt.

Soviel zum informativen Charakter dieses Blogpost aber mal ganz ehrlich: 6000,00 $ für ein "Wohnzimmer-PC" ist schlichtweg vielzuviel. Sicherlich sehen die "Steam Machines" schick aus aber wenn ich schon soviel Geld für ein PC ausgeben würde, dann nicht für einen an dem ich nur mit dem geschlossenen Betriebssystem arbeiten kann und den "Steam Controller" wird es ja schließlich auch im Einzelhandel geben. Man muss sich nur mal überlegen was man mit einer solchen Masse Geld anfangen könnte. Klar, es wird niemand gezwungen diese Variante zu kaufen aber wenn man nun in Zukunft einen Versionsvergleich diverser Games macht, wird man sich die bestmögliche Variation anschauen und ich sitz dann da und ärgere mich, dass meine Billo-Steambox das nicht erreichen kann.

Ich könnte ewig so weitermachen aber der Punkt ist, das Ding wird viel zu teuer sobald man einen Gewissen Standart erreichen will und das ist, meiner Meinung nach, das Todesurteil für die Steam Machines.

Sorry Valve, better luck next time!